Etappe 6

 

Nun geht es endlich an den Gardasee. Wo man auch hinsieht, schmerzt der Po, zieht der Rücken, zwickt die Schulter. Die Oberschenkel brennen schon beim morgendlichen Treppenlaufen – doch das alles zählt nicht, wenn das Ziel derart greifbar nah ist. Nach einer sehr kurzen Abfahrt, folgt direkt zu Beginn der schwerste Anstieg des Tages. Hier wechseln sich vor grandioser Felskulisse „flache“ Schotterpassagen mit bis zu 25% steilen Betonrampen ab. Trotzdem kommt die Gruppe gut voran und erreicht schnell den See in Molveno, wo dank der italienischen Ferien Volksfeststimmung ist. Mit entsprechender Rücksicht geht’s über volle Waldwege Richtung Süden, wo am unteren Seeufer die erste Pause eingelegt wird. Danach folgt der zweite Anstieg des Tages hinauf in die steilen Hänge des Sarche-Tals, welches ebenfalls landschaftlich voll überzeugen kann. Die steile Abfahrt stellt die letzte technische Herausforderung dar, bevor es nach dem Verpflegungspunkt am See von Cavedine entspannt über Radwege Richtung Riva del Garda geht. Um 16 Uhr war es dann soweit – fast ungläubig umarmten sich die Jungs und Mädels nach 7 Tagen Strapazen und sportlichen Meisterleistungen am Ufer. Innerhalb von 18 Monaten wurden aus teilweise blutigen Radanfängern nun Alpenüberquerer/innen. Und noch viel wichtiger: Alle erreichten das Ziel unverletzt und ohne gravierende Stürze – eine Riesenleistung. Dann ging es ganz schnell und es gab kein Halten mehr: Vor großer Zuschauerkulisse ging es nach bester Alpencross-Tradition in die angenehm temperierten Fluten des Gardasees. Nun wird der Abend gemütlich ausklingen gelassen, bevor es am frühen Dienstagmorgen auf die Heimreise geht.